Als ich ein Kind war, hat mir meine liebevolle Mutter jedes Jahr einen tollen Adventskalender gemacht. Leider weiss ich nicht mehr genau in welchem Jahr es war, aber einmal war da als Geschenk ein Buch mit dem Namen «Meditations Crash Kurs» drin. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass ich durch die Meditation eventuell meinen Brummschädel in den Griff bekomme. Das war meine erste Berührung mit diesem Thema.
Aber vermutlich kennst du es selbst auch von dir: Als Kind bzw. Teenager findest du oftmals noch keinen Draht zu solchen Dingen. So war es auch bei mir.
LEIDER!!
Bis JETZT!
Ende 2018 habe ich mich nochmals intensiv mit meiner persönlichen Strategie und vielen anderen Dingen beschäftigt (also eigentlich tue ich es immer noch. #neverendingstory). Darunter kam auch die Meditation wieder zum Vorschein. Aufgrund meines Studiums weiss ich, wie wichtig die Entspannung und die innere Balance ist. Dennoch liegt es in meiner Natur, dies zuerst anderen Menschen beizubringen, statt den Fokus zuerst auf mich zu richten. Aber das ist nochmals ein anderes Thema.
Nun ja, da kommt doch der Start ins neue Jahr sehr gelegen, um sich eine neue Routine anzueignen. Und genau das hab ich auch gemacht. Ich meditiere täglich. Nicht all zu lange. Zu Beginn sind es zwischen 10 und 20 Minuten. Je mehr Erfahrung, desto länger werden dann auch die Sitzungen. Bei der Meditation ist es sehr wichtig, von Anfang an nicht zu viel zu wollen, sondern lieber die Regelmässigkeit zu erhalten. Und was soll ich sagen: Es tut einfach verdammt gut! Du lernst so viele Dinge. Vor allem lernst du aber, dein Ich zu betrachten, zu spüren und die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, worauf es in der momentanen Situation ankommt.
Ich bin noch ganz am Anfang, aber gerne werde ich meine ersten Erfahrungen mit dir teilen und nehme dich immer mal wieder mit auf diese Reise. Vielleicht könnte es auch eine tolle Möglichkeit für dich als Schmerzpatient sein, dich mit dieser Methode anzufreunden.
#1 Wohlfühlmoment
Ich finde es nicht sonderlich angenehm, einfach an eine weisse Wand heran zu meditieren. Deshalb habe ich mir als erstes eine kleine Meditationsecke eingerichtet. Diese befindet sich im Schlafzimmer – dem Ort der Ruhe.
Natürlich ist dies jedem selbst überlassen. Aber so kannst du dir dein persönliches Entspannungserlebnis erschaffen. Auch bleibt so die Motivation besser erhalten. Ich freue mich stets, mich in diese Ecke zu begeben, weil ich mich dort einfach wohl fühle.
#2 Gegen die Erschöpfung
Komme ich von der Arbeit nach Hause, so mache ich den grössten Fehler, wenn ich mich hinlege. Dann dauert`s keine zehn Minuten und ich schlafe. Erschöpfung grüsst. Dem wirke ich mit der Meditation entgegen. So kommt`s, dass ich nach der Ankunft Zuhause meditiere. Nach der Meditation fühle ich mich frischer, die Konzentration steigt wieder und ich hab wieder einen Draht zu mir selbst.
#3 Einstellung zum Schmerz
Wie du aus mehreren Artikeln entnehmen kannst, arbeite ich sehr, sehr viel mit Mentaltechniken. Es ist unglaublich, was du mit Mentaltraining und deinem Mindset alles bewirken kannst. Aber auch da kann es vorkommen, dass schwächere Phasen eintreten. Das kommt überall vor. Im Training, im Privatleben, im Studium, bei der Arbeit. Ist menschlich.
Dank den Mentaltechniken und meiner 20 jährigen Erfahrung mit dem Brummschädel habe ich gelernt, mit dem Schmerz umzugehen. Ja, sogar von ihm zu lernen. Aber auch da: mal klappt`s besser, mal weniger gut. Und das ist auch ein Thema in der Meditation. Du wirst lernen, nicht gegen den Schmerz anzukämpfen, sondern deine Einstellung ihm gegenüber zu wandeln. Zu Beginn ist das für viele unverständlich. Hast du aber einmal den Hintergedanken verstanden, so leuchtet`s dir eher ein.
#4 Für dich und deine Gesundheit
Ich brauch hier nicht nochmals zu betonen, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, wie Meditation unsere Gesundheit fördern kann. Jetzt hab ich`s wohl doch getan.
Du tust dir und deiner Gesundheit einen enorm grossen Gefallen damit. Die Meditation kann dir helfen, wieder zu dir selbst zu finden, achtsam durch das Leben zu gehen, mit Schmerzen umzugehen und Erkenntnis für viele Ereignisse zu gewinnen. Die Liste der Wirkungen könnte an dieser Stelle noch lange weitergeführt werden. Aber ich gehe davon aus, dass du weisst, wie Google funktioniert.
Als Schmerzpatient / Migräniker setzt du dich selbst ständig unter Druck. Du willst Leistung erbringen und hast ein verdammt schlechtes Gewissen, wenn du mal schwächelst. Du stellst dich hinter alles andere und überhörst die Zeichen deines Körpers. Eigentlich grausam. Umso hilfreicher ist es, wenn du etwas findest, womit du den Fokus auf dich und dein Wohlbefinden richten kannst. Auch wenn es nur 20 Minuten am Tag sind – besser als nichts und es wird länger, glaub mir. Weil du es so willst.
Damit du Fortschritte verzeichnen kannst, ist es hilfreich, mit dem einen oder anderen Trick zu arbeiten. Gerne kann ich dir aufzeigen, wie ich das mache und du ziehst dir das raus, womit du dich identifizieren kannst. Schlussendlich entscheidet jeder selbst, wie es ihm am besten geht.
#1 Input – Informiere dich
Wenn du noch überhaupt keine Erfahrung mit der Meditation hast, ist es sinnvoll, dies von Beginn an richtig zu lernen. Das machst du am besten mithilfe eines Kurses, einer Meditationsgruppe oder ähnlichem.
Ich durchlaufe es im Rahmen einer Ausbildung, bei der ich angeleitet und Schritt für Schritt in die Praxis der Meditation eingeführt werde.
#2 Input – Dokumentiere
Mir hilft es sehr, wenn ich den Verlauf schriftlich festhalte. Deshalb führe ich ein Meditationsjournal und dokumentiere nach jeder Sitzung so genau es geht. Was ging? Was ging nicht? Was verspürte ich? Wie war mein Zustand? Welche Technik wendete ich an? Was war schwierig? Wie fühlte ich mich danach? Oder was dir dann auch immer als wichtig erscheint. Halte es fest. Das kann dir auch zu einem späteren Zeitpunkt sehr helfen, um die Fortschritte zu erkennen oder die richtige Technik zu finden.
#3 Input – Sprich darüber
Die Meditation findet immer mehr Anerkennung. Sie wird von immer mehr Menschen ausgeübt. Nutze diese Möglichkeit für den Austausch. Du kommst so zu nützlichen Informationen, Tipps und lernst aus den Erfahrungen von anderen.
#4 Input – Achte auf deine Erwartungshaltung
Wir wollen ständig zu viel. Das bringt uns in einen Teufelskreis. Schraub deine Erwartungen runter und führe dich Schritt für Schritt an den Erfolg heran. Erwarte also nicht, dass deine Schmerzen plötzlich wie durch ein Wunder verschwinden, sondern sehe es eher als weiteren Entwicklungsprozess an.
#5 Input – Widerrufe deine Vorurteile (falls du welche hast)
Noch immer stehen viele Menschen im Glauben, die Meditation sei doch so spirituell und reiner Hokuspokus. Schwachsinn! Absoluter Schwachsinn!! Es gibt Techniken, die spirituell sind und die eng an die jeweilige Religion anknüpfen. Aber es gibt unzählige Techniken, die auf ganz andere Strategien ausgerichtet sind. Zum Glück kann jeder selbst entscheiden, in welche Richtung es ihn zieht.
Fazit
Wie oft nimmst du dir wirklich Zeit für dich und achtest auf die Signale deines Körpers oder deines Brummschädels? Dünnes Eis oder? Kein Wunder in der 24/7-Generation. Das wird dich auf Dauer zerreissen. Die Meditation ist ein weiteres Instrument, um die Notbremse zu ziehen. Du lernst achtsam durch den Alltag zu kommen und achtsam zu dir selbst zu sein. Deine Einstellung zum Schmerz wandelt sich und es stehen dir Möglichkeiten offen, deine Gesundheit zu schützen.
Auch mit dieser Technik verhält es sich ähnlich wie mit dem Training: Ergebnisse kommen nicht von heute auf morgen. Du lässt dich auf einen weiteren Lernprozess ein und wirst sowohl Hochs als auch Tiefs erleben. Die Beschäftigung mit dir selbst verlangt einiges ab und kann schmerzhaft sein. Nichts desto trotz wirst du mit der Dankbarkeit deines Körpers belohnt.
Perform now, change forever!
By the way:
Viele haben mich gefragt, wie denn jetzt mein Trainingsverhalten im neuen Jahr aussieht bzw. ob ich daraus wieder eine Challenge mache.
Das Training behalte ich natürlich bei. Jedoch gönne ich mir ab diesem Jahr doch auch den einen oder anderen Tag Pause.
Und ich möchte betonen, dass ich jeweils nicht mein Vorhaben, welches ich gerade durchführe, beschwören möchte. Es geht mir lediglich darum, nichts unversucht zu lassen und meine Erfahrungen mit dir zu teilen, um dich zu ermutigen und dir Hilfestellung zu leisten. 🙂